Neue Handlungsempfehlungen an produzierende Unternehmen aus Sicht der Recyclingbranche
In einer 24 monatigen Studie hat die Dialogplattform Recyclingstoffe einen aktuellen Lagebericht über die aktuelle und zukünftig mögliche Versorgungslage von Metallen und Industriemineralien erfasst.
> Link: Dialogplattform Recyclingrohstoffe – Publikationen (recyclingrohstoffe-dialog.de)
In dieser Publikation lag der Schwerpunkt des Berichtes auf der Entwicklung von Handlungsoptionen und dem Beitrag von Recyclingstoffen (sogenannte Sekundärrohstoffe) zur zukünftigen Sicherung wichtiger Ressourcen. Dabei wurden für acht Stoffgruppen Handlungsoptionen und Barrieren bei der Umsetzung von Recycling und der Möglichkeit von Circular Economy aufgezeigt. Darunter: Aluminium, Eisen/Stahl, Kupfer, sonst. Technologiemetalle, Gips, Baurohstoffe, Keramik und industrielle Reststoffe.
Die Studie wurde im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt.
Im folgenden finden Sie die Handlungsempfehlungen der Recyclingbranche für Automobilzulieferer in ihrem Umgang mit Ressourcen:
Recyclingfreundliches Produktdesign
Minimieren Sie Verbundmaterialien, Materialvielfalt und die Anpassung der Verbindungstechniken. Dies soll durch eine Ökodesign-Verordnung, einer Förderung von Kooperationen entlang der Lieferketten und der Etablierung von „Design for Recycling“ in der Ausbildung erreicht werden.
Stärkere Berücksichtigung des Recyclings in der Gesetzgebung/ Rechtssichere Festschreibung des Ende der Abfalleigenschaft
Diverse Gesetze wie z.B. die Abfallverbringungsverordnung sollen dahingehend angepasst werden, dass recyclierte Produkte/ Stoffe rechtlich einfach wieder in Verkehr gebracht werden können. Dies kann Unternehmen bei der Entwicklung und der Inverkehrbringung von Produkten aus Recyclingmaterial rechtlich besser absichern.
Transparenz von Stoffströmen
Legen Sie mehr Augenmerk auf die Datenerfassung Ihrer angefallenen Stoffströme! Anfallende und zukünftige Mengen und Legierungszusammensetzungen von Metallen im Abfall sowie in der Nutzungsphase von Produkten werden immer wichtiger. Z. B. durch Produktpässe im Rahmen der Ökodesign-Verordnung.
Verbindliche und einheitliche Sammel-, Separations- und Sortieranforderungen
Erreichen Sie Verbesserungen bei: Der getrennten Sammlung von Altprodukten, der zerstörungsfreien Entnahme von Komponenten, der Erfassung und Trennung legierungsspezifischer Stoffströme und der Weiterentwicklung von Sortier- und Analysetechniken. Je sortenreiner ein Unternehmen den anfallenden Abfall trennen und dem Recyclingunternehmen anbieten kann, umso höher können potenzielle Vergütungsmodelle für die Unternehmen werden.
Stärkung des Einsatzes von Recyclingrohstoffen durch Regeln und Anreize
Nach den Vorstellungen der Dialogplattform soll der Einsatz von (regionalen) Recyclingrohstoffen bei der Beschaffung durch die öffentliche Hand bevorzugt werden. Ebenso soll die Verwendung von Recyclingrohstoffen als Pluspunkt bei der Nachhaltigkeitsbewertung und Nachhaltigkeitszertifizierung von Produkten stärker einbezogen werden.
Verbesserte Klassifizierung als Basis für digitale Erfassung und Nachweissysteme
Auf die Abfallbeauftragten der Unternehmen könnte eine Aufstreuung der Abfallschlüsselnummern zukommen. Für ausgewählte Stoffströme könnten zusätzliche differenzierte Sekundärrohstoff-Schlüsselnummern ausgeschrieben werden.